Reiseberichte: Nordvietnam - Hanoi am Roten Fluss 20

 Somit wird trotz der Enge des Raumes und der hohen Verdichtung dieser Stadtquartiere eine durchaus hohe Lebensqualität erreicht. Auf sehr geringem Raum wird den Anwohnern nahezu der gesamte Bedarf angeboten und das Quartier muss nur selten verlassen werden, beispielsweise, wenn ein Bewohner einer Tätigkeit nachgeht, die er nur außerhalb des Quartiers erledigen kann; hierzu gehören etwa Berufe als Bauarbeiter, Taxifahrer, Verwaltungsangestellte, Hotelangestellte, in der  Tätigkeiten in der und Ähnliches. Dabei habe ich jedoch auch festgestellt, dass die Angestellten der Hotels diese in einigen Fällen nur vorübergehend während der Nachtstunden verlassen. Einige arbeiten hier jedoch auch während der Nachtschichten, begeben sich im Verlaufe des Vormittags jedoch direkt vom Arbeitsplatz zur Schule oder eine weitere Tätigkeitsstelle, um sodann später zum Hotel zurückzukommen. Die Mahlzeiten der Angestellten finden dabei oftmals ebenfalls in den Hotels statt, wobei sich während des Mittagessens alle gemeinsam im Hotelrestaurant versammeln, um gemeinsam zu essen. Das bedeutet, dass selbst hier in diesem Arbeitumfeld ein gewisser familiärer Zusammenhalt aufrecht erhalten wird, auch hier das persönliche Umfeld sowie die Arbeitsstätte teilweise zusammen liegen.




       Als kleiner Hinweis sei es hier gestattet, dass ich darauf hinweise, dass diese Lebensform und Wirtschaftsform durch die vietnamesischen Mitbürger auch in Deutschland häufig in ähnlicher Form aufrecht erhalten wird.




       Neben diesen Erwerbsformen bestehen in den Wohnvierteln hier in Hanoi jedoch noch einige Tätigkeitsfelder, die ich noch nicht erwähnt habe: Die Bewohner im Quartier werden von Händlern, die Frischwaren auf den Märkten der Stadt besorgen, mit Obst, Gemüse oder Fleisch versorgt, das diese auf Fahrrädern oder mit Hilfe der traditionellen Tragekörbe direkt an den Häusern vorbeibringen. Da sich die Wohnräume zur Straße hin öffnen, werden die Geschäfte mit diesen Lastenträgern bzw. Lastenträgerinnen direkt im Straßenraum vor den Wohnstuben abgeschlossen. Benötige ich beispielsweise frische Annanas, so reicht es, zu warten, bis eine Lastenträgerin vorbeikommt, die Ananas handelt und ich kann von dieser direkt das frische Obst erstehen, wobei die Ananas üblicherweise auch gleich durch die Verkäuferin geschält und für den Verzehr portioniert in Stücke zerteilt wird. Zwei frische Ananas kosten ca. 2000 bis 5000 VND, wobei sich der Handelspreis auch nach der Tageszeit richtet, da in den Abendstunden weniger Lastenträgerinnen – diese Aufgabe wahrnehmen. Diese Tätigkeit nehmen dabei nahezu ausschließlich nur Frauen wahr. Allerdings ist der Kaufpreis jedoch auch problemlos verhandelbar. Das diesem Absatz zugeordnete Foto (Foto 26) zeigt eine Obsthändlerin, die im Wohnbezirk Phuc Xa unterwegs ist – selbstverständlich habe ich die Erlaubnis für das Fotoerfragt und auch erhalten.

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Karten zum Thema Stadt am Roten Fluss

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Foto 26: Obstverkäuferin . Die im Nebenerwerb erzeugten Nahrungsmittel, die häufig

   auch von den Kleinbauern stammen, die beispielsweise entlang des Roten Flusses den

   Anbau der entsprechenden Früchte betreiben, tragen zu einem wesentlichen Teil zur

   Ernährung der Einwohner bei. Versuche der Regierung, diese Wirtschaftsform zu Beginn

   der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu unterbinden, führten zu einer Unterversorgung    der Stadtbevölkerung und wurden aufgegeben.

(* Genehmigung der abgebildeten Personen liegt vor)

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